Studieren mit Neurodivergenz

Das Gehirn von neurodivergenten Personen funktioniert anders als das von neurotypischen. Da Hochschulen meist auf die Bedürfnisse von neurotypischen Personen angepasst sind, kann das Studium für uns eine besondere Herausforderung sein – weil wir andere Bedürfnisse haben. 

Im Folgenden findest du Infos zu verschiedenen Besonderheiten beim Studieren mit Neurodivergenz mit einem Fokus auf den Nachteilsausgleich.

Nachteilsausgleich

Grundsätzlich hast du, falls du einen (diagnostizierten) Nachteil jeglicher Art hast, laut der UNO Behindertenrechtskonvention (Art. 5 & Art. 24) und der schweizerischen Bundesverfassung (Art. 8) ein Recht auf einen Nachteilsausgleich. Dieser soll unter anderem die Chancengleichheit an Bildungsinstitutionen sicherstellen und kann verschiedene Anpassungen beim Format der bereitgestellten Lernmaterialien sowie dem Format deiner Leistungskontrollen vorsehen.

Umfrage zum Nachteilsausgleich im Studium

Hast du schon einmal versucht, einen Nachteilsausgleich zu beantragen?
Teile deine Erfahrungen in unserer Umfrage und hilf mit, die Bedingungen für Studierende zu verbessern – egal, ob dein Antrag erfolgreich war, abgebrochen wurde oder noch läuft.
Die Teilnahme ist anonym möglich.

Rechtliche Lage

Wie oben bereits angemerkt, basiert dein Recht auf einen Nachteilsausgleich auf der UNO Behindertenrechtskonvention und der schweizerischen Bundesverfassung. Folgende Abschnitte im Speziellen sind dabei wichtig:

UNO Behindertenrechtskonvention

Bundesverfassung

Wichtig hier zu bemerken gilt, dass das schweizerische Behindertengleichstellungsgesetz leider tatsächlich nur auf Bundesebene gilt. Da Hochschulen mit Ausnahme der ETH und EPFL kantonale Institutionen sind, müssen wir uns auf die Bundesverfassung und die Behindertenrechtskonvention berufen.

Body-Doubling mal ausprobieren?

Für einige von uns ist gemeinsames Lernen und Arbeiten ein Gamechanger, für andere purer Stress. Falls du die Body-Doubling-Methode ausprobieren oder Gleichgesinnte dafür finden möchtest, findest du in unserem WhatsApp-Chat spontan Lernpartner*innen.

Unser Engagement

In unserer Arbeitsgruppe Inklusion setzen wir uns für einen fairen Nachteilsausgleich im Studium ein. Dafür möchten wir verstehen, wie die Situation an verschiedenen schweizer Hochschulen tatsächlich aussieht.
Unser Engagement umfasst zwei Schwerpunkte:

Umfrage zum Nachteilsausgleich im Studium

Um uns ein klares Bild über die Situation an den verschiedenen schweizer Hochschulen zu verschaffen, haben wir eine Umfrage erstellt.
Wir freuen uns, wenn du daran teilnimmst – ein anonymes Ausfüllen ist möglich.
Mit einem breiten Überblick können wir gezielt unsere Forderungen an die Hochschulen richten und so auf mehr Fairness hinwirken.

Deine Perspektive hilft uns, die Situation besser zu verstehen und Veränderungen anzustossen. Die Umfrage öffnet sich in einem neuen Fenster und dauert rund 10-15 Minuten.

Austauschtreffen zum Thema Nachteilsausgleich

In manchen Semestern organisieren wir Austauschtreffen zum Thema Nachteilsausgleich.
Diese finden je nach Kapazität der Arbeitsgruppe statt und bieten Raum, um Erfahrungen zu teilen – positive wie herausfordernde. Die Treffen helfen uns zugleich, ein klareres Bild der aktuellen Situation an Hochschulen zu gewinnen. Willkommen sind ausdrücklich auch Personen, die gute Erfahrungen mit der Beantragung des Nachteilsausgleichs gemacht haben.
Schau gerne in unserem Eventkalender, ob demnächst ein solches Treffen geplant ist.

Möchtest du auch mithelfen?

Dann komme gerne in unsere Arbeitsgruppe Inklusion! Bei Fragen kannst du dich per E-Mail bei Feli (sie/ihr), Leiterin der Arbeitsgruppe melden – sie freut sich, von dir zu hören.